Unsere Wallfahrtskirche und die Wallfahrten
Unter folgendem Link http://kathtv.org/nc/kategorien/detail/video/maria-im-sande-in-dettelbach/ finden Sie bei KT-V einen halbstündigen Film von Thomas Maria Rimmel aus dem Jahr 2019 über die Wallfahrtskirche Maria im Sand,Dettelbach.
Wallfahrtskirche Maria im Sand Dettelbach
Die weithin sichtbare Wallfahrtskirche Maria im Sand mit dem Franziskanerkloster liegt auf einer Anhöhe am östlichen Stadtrand von Dettelbach. Unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn erfolgt 1608-1613 der Bau der heutigen Kirche in historisierendem Stil. Als wundertätiges Gnadenbild wird eine um 1500 entstandene spätgotische Pietà verehrt, die seit 1778 in einem nach drei Seiten offenen Glasschrein inmitten eines prächtigen Rokoko-Altars steht. Von seiner Kraft zeugen 24, um 1660 entstandene Votivbilder im Innern des Gotteshauses.
Die Wallfahrtslegende berichtet, dass 1504 der nach einem Streit verwundete und deshalb bettlägrige Nikolaus Lemmer aus Melkendorf bei Bamberg im Traum eine Erscheinung hatte, in der eine Gestalt ihn aufforderte, mit einer Kerze eine ihm bekannte kleine, hölzerne Pietá auf einem Bildstock "im Sande" bei Dettelbach aufzusuchen. Er gelobte dies und wurde wieder gesund. 1506 läßt der Rat von Dettelbach über dem Bildstock eine Holzkapelle errichten und 1506 daneben ein kleine Kirche mit drei Altären erbauen. Am 14.05.1510 bestätigt Fürstbischof Lorenz von Bibra ein von der Bürgerschaft zu Dettelbach gestiftetes Benefizium am Marien-, Katharina-, Barbara-, Dorothea- und Marharetha-Altar in der Wallfahrtskirche "BMV in vineis" und spricht dem jeweiligen Bischof von Würzburg das Präsentationsrecht zu.
In der Reformationszeit geht die Wallfahrt ein. Im Zuge der katholischen Reform und Gegenreformation wird sie durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn wiederbelebt. Am 23.09.1603 erfolgt die Errichtung einer zweiten Kaplanei in der Pfarrei Dettelbach, um regelmäßigen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche zu gewährleisten. Unter den beiden Fürstbischöfen Julius Echter von Mespelbrunn und Johann Gottfried von Aschhausen wird die Wallfahrtsseelsorge am 20.09.1616 und 20.09.1620 (Stiftungsbriefe) an die Franziskaner-Rekollekten der Straßburger Provinz übertragen. 1620 können die Ordenbrüder ihr Kloster neben der Wallfahrtskirche beziehen.
Dettelbach ist mit seinen jährlich etwa 80 angemeldeten Wallfahrten (etwa 8000 Pilgern) bis heute einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte in der Diözese Würzburg. Hinzu kommen zahlreiche Einzelbesucher und Kleingruppen. Das Einzugegebiet der Wallfahrt reicht bis in die Rhön, den Odenwald und den Bamberger Raum. Hauptwallfahrtszeit sind traditionell der Marienmonat Mai und der September mit Kirchweih am 8. September und Patroziuim der Sieben Schmerzen Mariens am 15. September. Zudem werden die bekannten Marienfeste sowie die franziskanischen Ordens- und Bruderschaftsfeste gefeiert. Seit 2008 verfügt Dettelbach über ein eigenes Wallfahrtsmuseum unweit der Stadtpfarrkirche St. Augustin im Kultur- und Kommunikationszentrum (KuK) der Stadt.
Ausführliche Informationen über die Wallfahrt nach Dettelbach finden Sie auf dem Wallfahrtsportal der Diözese Würzburg.
Quelle: Realschematismus der Diözese Würzburg
Die Wallfahrt nach Dettelbach
Die Wallfahrt ist längst nicht die älteste, wohl aber eine der berkannesten Wallfahrten der Diözese Würzburg.
Glaube als Zuflucht
Die Zeit um 1500 kurz vor der Reformation war eine sehr unruhige Zeit. Die sozialen Spannungen zwischen den Bauern, dem einfachen Volk und den Herrschaften waren sehr groß. Missernten, Dürrekatastrophen und Seuchen lasteten schwer auf dem einfachen Volk. Woher konnte man Hilfe erwarten? In der Erfahrung der Hilflosigkeit schaute man auf Gott. Aber war vielleicht die schlimme Zeit gar eine Strafe Gottes für das Böse unter den Menschen? Die Frage Luthers ist eine Frage der damaligen Zeit: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Muss man nicht vor dem gerechten Gott wegen den Sünden Angst haben? Wer aber könnte helfen außer Gott? Man entdeckte: Die Heiligen legen Fürbitte für uns ein, vor allem der hl. Christophorus, der uns Menschen sicher durch die Fluten des Todes ans rettende Ufer tragen soll. So finden wir in vielen gotischen Kirchen diesen Heiligen. Und in besonderer Weise ist natürlich Maria, die Gottesmutter, die Fürsprecherin bei ihrem Sohn. Die einfache Frau aus Nazareth, leiderprobt in ihren sieben Schmerzen, sie kann die Menschen in den Nöten des Alltags gut verstehen.
Viele Madonnenbilder wurden deshalb verehrt, gerade in vielen Klöstern. Rankte sich dann eine Legende um solche Bilder, dann war vielleicht schon eine kleine Wallfahrt entstanden. Natürlich verehrte man auch viele Reliquien von Heiligen. Sie wurden oft wie Zaubermittel gehandhabt, denn man versprach sich davon Schutz gegen all das Böse. Auch die Sucht nach Ablässen entstammt dieser Angst, Gott könnte mir wegen meiner Sünde Strafe schicken. In dieser Zeit nun entstand die Dettelbacher Wallfahrt, aber nicht durch eine Legende, sondern durch eine historische, religiöse Erfahrung, einer wunderbaren Gebetserhörung und Heilung.
Der Beginn der Wallfahrt
Am Jakobitag (25.7.) 1504 war Nikolaus Lemmerer aus Melkendorf bei Bamberg auf einer Kirchweih in einem Nachbarort. Dabei kam es zu einer Wirtshausschlägerei und Messerstecherei, wo er schwer verletzt wurde. Ein ganzes Jahr lag er im Bett, fast ganz gelähmt, konnte kaum reden und essen, war oft bewusstlos und hatte viele Schmerzen. In seiner großen Not betete er . Und nach einem Jahr, 1505, hatte er eines Nachts eine Traumvision. Jemand sagte zu ihm: Trage eine Kerze zu Maria in den Weinbergen von Dettelbach, dann wirst du gesund werden. Als Taglöhner hatte er wohl hier schon gearbeitet. Und natürlich gelobte er in seiner Not diese Wallfahrt. Und innerhalb kurzer Zeit war er von seiner schweren Krankheit geheilt Sofort erfüllte er auch sein Gelübde, trug eine Kerze nach Dettelbach zum besagten Bildstöckchen, gab dann aber auf eine Vision hin die Kerze beim Magistrat ab, wo sie bis ins 17. Jahrhundert aufbewahrt wurde. Ein Teil der Ratsherren lachten ihn aus, andere aber setzten sich dafür ein, dass ein Holzhüttchen über dem Bildstock erbaut wurde.
Aber die wunderbare Heilung sprach sich schnell herum. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die frohe Nachricht von der Wunderkraft der Madonna und Leute kamen in Scharen nach Dettelbach, sodass sich Fürstbischof Lorenz von Bebra schon ein Jahr später , 1506, entschloss, eine steinerne Kapelle mit drei Altären dort zu bauen. Fürstbischof Konrad von Thüngen ließ 1523 die Holzdecke dieser Kapelle mit einer schönen gewölbten Steindecke ersetzen, wie wir sie noch heute im Chorraum der Wallfahrtskirche sehen können. Das Bildstöckchen mit der Madonna stand wohl außerhalb der Kapelle, links vor der Eingangstüre, an dem Ort, wo heute der Gnadenaltar steht. Man ging also am Bildstock vorbei in die Kirche.
Schon 1511 sammelte der gelehrte Abt Tritemius aus dem Schottenkloster St. Jakobus in Würzburg die Gebetserhörungen und schrieb 60 wunderbare Gebetserhörungen auf. In der Wallfahrtskirche berichten heute 25 Bilder von diesen wunderbaren Ereignissen.
Schon bald aber kam eine harte Probezeit für die Wallfahrt durch die Reformation. Wir haben wenige Nachrichten über diese Zeit, weil Dettelbach wie viele andere Städte evangelisch wurde. Man fand kaum jemanden, der den Wallfahrtsmesner machen wollte. Die Bauernkriege brachten eine große Not über das Land. So schlief die Wallfahrt fast ein.
Gegenreformation
Julius Echters Versuch der Gegenreformation
1573 wurde nun Julius Echter Fürstbischof von Würzburg. Er trat ein schweres Erbe an. Das Hochstift Würzburg war schwer verschuldet, sehr viele Städte waren evangelisch geworden und von Würzburg abgefallen. Auf einem Reichstag hatte man sich ja auf den Grundsatz geeinigt: cuius regio, eius religio – Wer die Herrschaft hat, bestimmt auf die Religion. Julius Echter musste also fürchten, dass sein Gebiet ganz evangelisch, dass er ein Fürst ohne Land wird. Ab 1582 versuchte Julius Echter nun die Gegenreformation durchzuführen, die Leute also wieder katholisch zu machen. So befahl er 1586 der Stadt Dettelbach die Rückkehr zum katholischen Glauben. Aber er hatte einen schweren Stand. Die Bürger gingen in die benachbarten evangelischen Dörfern zur Kirche. Dettelbach wollte sich mit der evangelischen Stadt Nürnberg gegen Würzburg verbünden, um von Würzburg frei zu werden und evangelisch bleiben zu können. Julius Echter schickte einen sehr guten Pfarrer nach Dettelbach, den Jesuiten Gerhard Payer, einen begnadeten Prediger. Aber auch er schaffte es nicht, alle zu überzeugen, so mussten 70 evangelische Familien auswandern.
Großen Eindruck aber machte auf die Menschen 1590 ein Ereignis in der Sakristei der Wallfahrtskirche. An einer Frau aus Würzburg wurde der Exorzismus vollzogen, die dadurch wunderbar geheilt wurde. Viele Leute verstanden dies wie ein Gottesurteil, wie eine Bestätigung des wahren Glaubens: „in meinem Namen werden sie Dämonen austreiben“ (Mk 16,17) Ebenso dachte man daran, am 7.10.1571 hatte man im Vertrauen auf die Hilfe Marias die Türken, die Feinde des Glaubens, in der Seeschlacht von Lepanto besiegt.
Dettelbach, als ein Ort, wo die Hilfe Marias erfahren wurde, war wieder in aller Munde. Sogar der Bayernherzog Wilhelm von Bayern besuchte die Wallfahrtskirche, als er 1591 am Gründungsfest der Universität Würzburg teilnahm. Der Weihbischof von Würzburg, Eucharius Sang, schrieb 1607 ein Buch über die Wallfahrt und die Wunder von Dettelbach ganz im Sinne von Julius Echter. Wunder geschahen nicht nur im Leben Jesu, nicht nur in Altötting, sondern auch hier und heute in Dettelbach. Diese Wunder bestätigen die rechte Lehre. So wollte Julius Echter Dettelbach zu d e m Wallfahrtsort seiner Diözese machen. Die Wallfahrt hätte den Vorzug, ihr Ursprung beruhte auf einem historischen Ereignis, es war fast noch im Gedächtnis der Leute und war durch neue Wunder bestätigt. So förderte er die Wallfahrt nach Dettelbach. Und eine Wallfahrt mit großem äußerem Gepränge wie Fahnen usw. machte den Leuten Freude und war wie eine große Demonstration des Glaubens. So wuchs die Wallfahrt von Jahr zu Jahr. Viele Einzelne und Prozessionen aus der ganzen Umgebung zogen zur kleinen Kapelle nach Dettelbach. Nicht nur, weil die Kapelle zu klein wurde für alle Pilger, sondern weil diese blühende Wallfahrt Julius Echter als eine wichtige Stütze erschien, die Leute wieder zum katholischen Glauben zurückzuführen, plante er eine Erweiterung der Wallfahrtskapelle.1608 wurde mit dem Bau begonnen. Man riss das Kirchenschiff weg und baute an den bestehenden Chor ein größeres Schiff an, dass jetzt das Bildstöckchen mit der Madonna im Zentrum der Kirche stand. Und am 8. September 1613 konnte sie mit einem großen Fest eingeweiht werden. Wer in Würzburg Rang und Namen hatte, war da dabei. Sieben Zelte wurden aufgebaut, ca. 3000 Leute wurden von dem sonst so sparsamen Bischof Julius Echter verpflegt, auch die Protestanten wurden eingeladen. Julius Echter hat wohl an die 300 Kapellen und Kirchen renoviert und gebaut, keine von ihnen aber war so prächtig wie die Wallfahrtskirche von Dettelbach.
Ein Franziskanerkloster in Dettelbach
Wegen der schönen Kirche strömten noch mehr Leute herbei und Julius merkte, diese Wallfahrt braucht eine richtige Betreuung. Hatte er 1612 noch ein Mesnerhaus neben der Wallfahrtskirche bauen lassen, so bemühte er sich jetzt um Mönche oder Ordensleute. 1616 schloss er einen Vertrag mit der Straßburger Franziskanerprovinz, dass sie mit mindestens 24 Franziskanern dieses Kloster besiedeln sollten. Julius selbst stiftete die Mittel für das Kloster. Als Unterhalt bekamen die Franziskaner das Altaropfer und die Erlaubnis, in Notfällen in der ganzen Diözese betteln zu dürfen. So sind seit dem 20.3.1616 ununterbrochen Franziskaner in Dettelbach. Das Kloster wurde erst 1620 fertig. Julius Echter erlebte dies nicht mehr, er starb am 13.9.1617. Aber die Wallfahrt von Dettelbach lebte und blühte.
30-jähriger Krieg und Neuanfang
Aber nicht lange währte die Blüte der Wallfahrt. Seit 1618 tobte der 30-jährige Krieg. 1631 quartierten sich die Schweden in Dettelbach ein. Das Kloster und die Wallfahrtskirche wurden geplündert. Die Madonna allerdings blieb unversehrt und – Gott sei Dank – auch die Kirche. Als 1634 die Schweden bei Nördlingen besiegt wurden, besuchte König, der spätere Kaiser, Ferdinand III die Wallfahrtskirche und beschenkte die Madonna mit Weihegaben gleichsam als Dank für den Sieg. Gestützt durch die Fürstbischöfe von Würzburg und die Ausstrahlung der Franziskaner erlebte Dettelbach in dieser Zeit nach dem 30-jährigen Krieg wieder eine Blütezeit. Ca. 35 Franziskaner lebten im Kloster. 1677 wurde eine „Maria Schmerz Bruderschaft“ gegründet, ca 50 Prozessionen kamen nach Dettelbach, auf den Wallfahrtswegen wurden Bildstöcke errichtet mit der schmerzhaften Madonna, ca 70-80 000 Kommunionen zählte man im Jahr. Auch die Wallfahrtskirche wurde wieder reich beschenkt. 1688-90 wird ein barocker Gnadenaltar gebaut. Um 1700 stiftete der Fürstbischof Joh.Philipp v. Greiffenclau den silbernen Thron für die Madonna, eine herrliche Monstranz und einen schönen Kelch. Viele heutige Wallfahrten nach Dettelbach sind in dieser Zeit entstanden. Ein letzter Höhepunkt ist dann die Errichtung des heutigen Gnadenaltars 1779 durch Agostino Bossi.
Säkuralisation auch in Dettelbach
Inzwischen war die Aufklärung und der kirchenfeindliche Rationalismus ins Land gezogen, der Religion als Aberglauben abtun wollte. Die Säkularisation bahnte sich an, die harte Trennung von Kirche und Staat, wo man der Kirche nicht nur alle Herrschaftsgebiete abnahm, sondern auch fast das gesamte Eigentum. Klöster und Kirchen wurden enteignet. Den Franziskanern wurde wie den anderen Mönchen und Ordensleute verboten, neue Leute aufzunehmen. Man wollte, dass die Ordensleute aussterben. So waren 1807 28 Patres und 10 Brüder im Aussterbekloster Dettelbach. 1807 wurden die Wallfahrten schwer eingeschränkt, sie mussten behördlich genehmigt werden, mussten von einem Priester begleitet werden und durften höchstens eine Wegstrecke von 90 Minuten haben. Trotzdem hat die Säkularisation die Wallfahrt nur gering geschwächt, denn die Wallfahrer kamen nun meist privat, weniger in Prozessionen. Erst 1826 erlaubte König Ludwig von Bayern, dass die Franziskaner fortbestehen und neue Leute aufnehmen durften.
Wallfahren im 19. und 20. Jahrhundert
Im späten 19.Jahrhundert versuchte man vom bayrischen Königshaus die Wallfahrt von Dettelbach zu einem bayrischen Nationalheiligtum auszubauen. Seit 1875 wurde etwa alle 5 Jahre eine Veteranenwallfahrt in Dettelbach für den nordbayrischen Raum organisiert, die südbayrischen trafen sich in Altötting. Man wollte wohl dem preußischen, protestantischen Kaiser zeigen, dass die Bayern auch wer sind, man demonstrierte bayrischen Nationalstolz mit vielen Fahnen und katholischem Prozessionsschmuck. 1892 besuchte Prinz Ludwig, der spätere König, demonstrativ die Wallfahrtskirche. Die Veteranenwallfahrt 1900 zählte ca 4 000 Mann und 150 Fahnen. Bei den letzten Veteranenwallfahrten 1925 und 1930 waren ca. 8 000 Männer da.
In der Nazizeit waren Wallfahrten natürlich nicht gerne gesehen. Auch in dieser schweren Zeit kamen viele privat. Und der Besuch der Wallfahrtskirche war für viele wohl wie ein stummer Protest gegen den kirchenfeindlichen Staat und eine Demonstration für die Kirche. Während des 2. Weltkrieges gab es keine Wallfahrten. Aber gleich nach dem Krieg erlebte die Wallfahrt wieder eine Blütezeit. 1947 kamen 90 Fußwallfahrten. Viele hatten wohl im Krieg ein Versprechen gemacht, viele kamen zur schmerzhaften Mutter Gottes von Dettelbach, um zu danken.
Die Wallfahrt in den letzen 50 Jahren
Von 1965 bis Anfang 2017 betreuten die Franziskaner nicht nur die Wallfahrt, sondern auch die Pfarrei mit den Dörfern Brück, Neuses a.B., Schnepfenbach, Neusetz, Bibergau, Effeldorf, Euerfeld und Mainsondheim. 991/92 wurde in das Kloster das Pfarramt einquartiert. 2017 übernahm Pfarrer Uwe Hartmann die Wallfahrtseelsorge.
Wenn ich mich in unserem Land so umschaue, so entdecke ich, dass die Wallfahrtsorte und Klöster zu Zentren religiösen Lebens geworden sind. Wo geht man z.B. sonst noch zur Beichte? Wo spüren die Gläubigen sonst so stark die tragende Kraft des Glaubens? Viele macht es betroffen und nachdenklich, wenn sie sehen, wie innig hier gebetet wird. Und auf viele machen die großartigen Kunstwerke hier einen Eindruck: Unsere Vorfahren waren gläubige Menschen. So viel war unseren Vorfahren Gott wert! Was ist mir Gott wert? Was gibt meinem Leben Halt? So gibt auch unsere Wallfahrt von Dettelbach ein großes Zeugnis: Hier haben Menschen immer neu Gottes Nähe und Hilfe gespürt, Hier haben viele Kraft für ihr Leben bekommen. Hier entdecken viele Menschen, wir sind miteinander auf dem Weg, unserem endgültigen Ziel: Gott entgegen. Die Heiligen sind uns dabei Vorbild und Garantie, dass wir dieses Ziel erreichen können. So können gläubige Menschen hier in Dettelbach, im Heiligtum der Gottesmutter, ein wenig Himmel auf Erden spüren, denn hier hat der Himmel die Erde berührt und berührt sie noch.
P. Richard Hessdörfer ofm
ehemaliger Guardian des Klosters Dettelbach