Eine Wallfahrt „der anderen Art“ erlebte die Statue der Schmerzhaften Muttergottes aus Dettelbach.
Üblicherweise kommen über das Jahr hunderte von Pilgern zu ihr- am Christkönigsonntag 2019 allerdings hat die Muttergottes ihren angestammten Platz hoch oben im Altar verlassen und ist zum Kloster Himmelspforten nach Würzburg gereist.
Das bekannte Synonym „mit Samthandschuhen anfassen“ wurde zu diesem Zwecke sprichwörtlich. Mit selbigen setzte Wallfahrtsdirektor Pfr. Uwe Hartmann die Kostbarkeit in einen Transportkoffer, dieser wurde dann – zusammen mit der Krone im eigenen Koffer- in den Mannschaftstransportwagen der Freiwiligen Feuerwehr Effeldorf verbracht. Dieser Transportierte die Statue und die Begleitung nach Würzburg.
Strahlende Gesichter erwarteten dann die Muttergottes, als diese dann in Himmelspforten angekommen war. Der gesamte Konvent der Unbeschuhten Karmelitinnen mit der Priorin Schwester M. Johanna Walz OCD stand dort bereit um die Muttergottes mit Kerzen und Gesang in ihre Kirche zu geleiten.
Um 16.00 Uhr feierte Pfr. Hartmann und Diakon Lorenz Kleinschnitz zusammen mit den Schwestern und einigen Gläubigen einen Festgottesdienst.
Anlass der Wallfahrt der schmerzhaften Muttergottes nach Würzburg war der 175. Jahrestag der Gründung vom Kloster Himmelspforten.
Da die Schwestern dort in strenger Klausur leben und das Kloster nur zu ganz wichtigen Anlässen verlassen, entschloss sich Pfr. Hartmann, die Muttergottes eben zu Ihnen zu bringen.
Er betonte, dass die Muttergottes nun die Dettelbacher Wallfahrtkirche seit über 500 Jahren das erste Mal verlassen habe.
Pfr. Hartmann berichtete den Schwestern wie es überhaupt zu der Wallfahrt nach Dettelbach gekommen sei und bat sie, die Wallfahrten im Jahr 2020 mit ihrem Gebet zu begleiten.
Begeistert zeigte er sich auch über den relativen niedrigen Altersdurschnitt des Konvents. In seiner Predigt nahm er auch Bezug auf das Gelübte der „Stabilitas loci“ das viele Ordensleute ablegen, und das – im Falle Himmelsporten- die Schwestern an das Kloster bindet.
Aus den „Passionsgeschichten“ (nicht bei Lukas), wissen wir, dass es Frauen waren, die am Kreuz Jesu standhaft geblieben sind. Neben seiner Mutter, standen dort ihre Schwester und Maria Magdalena. Bis auf den Jünger den „Jesus lieb hatte“, waren alle seine Apostel geflohen.
Standhaft zu sein und bei Jesus zu stehen, sei in unserer Zeit besonders wichtig, betonte Pfr. Hartmann.
Nach dem Gottesdienst wurde die Entourage der Muttergottes noch von der Priorin durch die Kirche geführt, die z.B. auch eine Reliquie des seligen Georg Häfner der 2011 in Würzburg selig gesprochen wurde, beherbergt.