GOSSMANSDORF
Alles Gute zum 90., Herr Fleischmann!
Josef Fleischmann, ehemaliger Pfarrer von Albertshofen, Mainsondheim und Mainstockheim, wird am Samstag, 29. Oktober, 90 Jahre alt. Erst vor einem Jahr hatte er in seinem Heimatort Goßmannsdorf (Stadt Ochsenfurt) sein diamantenes Priesterjubiläum (60 Jahre Priesterweihe) gefeiert. Aus gesundheitlichen Gründen kann Josef Fleischmann keine Gottesdienste mehr in der Kirche feiern, tut dies aber täglich noch in seiner Wohnung.
Josef Fleischmann wurde 1921 als ältestes von acht Kindern in Goßmannsdorf geboren, wo die Eltern eine Landwirtschaft betrieben. Nach dem Militärdienst in Holland und der Gefangenschaft besuchte er das Priesterseminar in Würzburg. Seine geistige Heimat hatte er in der Schönstatt-Bewegung.
Seine Berufungsgeschichte schildert der Jubilar so, dass er auf einem Hänger an der Scheune in seinem elterlichen Anwesen mit seinem Vater seine Zukunft besprochen habe, doch dem Ruf Gottes zu folgen. Dann sei er nach Kleinochsenfurt zum Unterricht bei Pfarrer Johannes Schuck geschickt worden, um für die Aufnahme auf das Gymnasium in Würzburg vorbereitet zu werden.
Am 28. Oktober 1950 weihte ihn Bischof Julius Döpfner zum Priester. Seine Kaplanszeit führte Fleischmann nach Thulba, Herlheim, Marktsteinach, Hammelburg und Amorbach. Zwischen 1953 bis 1961 war er Kuratus in Humprechtshausen. Von 1961 bis 2003 war er Pfarrer in Mainsondheim und Albertshofen.
In Mainstockheim, das damals als Filiale zur Pfarrei Dettelbach gehörte, war er am Anfang nur zur Aushilfe. Später übernahm er auf Wunsch der Mainstockheimer Katholiken die Filiale ganz, die dann vorübergehend an Mainsondheim angegliedert wurde. Von 1975 bis 2003 war er gleichzeitig Prokurator des Dekanats Kitzingen. Fleischmann erteilte außerdem mehrere Jahrzehnte Religionsunterricht in Mainstockheim, Buchbrunn und in Albertshofen sowie Mainsondheim.
Für seine „hervorragende Bildungsarbeit“ im katholischen Religionsunterricht an der Landwirtschaftsschule Kitzingen wurde ihm 1991 die Staatsmedaille für Verdienste um die bayerische Landwirtschaft verliehen. Seit 2003 lebt der Jubilar als Ruhestandspriester wieder in seinem Elternhaus. In seine Zeit als Seelsorger für die drei Gemeinden am Main fielen auch vielerlei Baumaßnahmen, unter anderem die Außenrenovierung der katholischen Kirche und ehemaligen Synagoge in Mainstockheim im Jahr 2001.
Zu seinem Geburtstag bekommt Pfarrer Fleischmann auch Besuch von einer Delegation aus Mainsondheim, Albertshofen und Mainstockheim.
Auszug aus Main Post vom 29.10.2011, Text: J. Gerspitzer;