„Über welches Altarbild wird schon ein ganzes Buch geschrieben?“, fragte Kirchenpflegerin Christiane Holtmann vor Michael Triegels Werk zum heiligen Augustinus in der Dettelbacher Pfarrkirche. Dr. Klaus Hälbig stellte nämlich dort am 6. November vor rund 150 Besuchern und dem Künstler selbst sein Buch über das Altarbild mit dem Titel „Die Tür zur Gottesschau“ vor. Hälbig – Theologe und Studienleiter des Referats „Religion und Öffentlichkeit“ an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart – befasst sich in dem Buch unter anderem mit Bildelementen wie dem Kreuz, der Gottesmutter, der Dreifaltigkeit und der Heiligen Schrift. Neben Theologischem und zahlensymbolischen Erschließungen lässt Hälbig auch Kunsthistorisches einflie- ßen. SPONTANE IDEE Dem Autor war die Idee zu dem Buch spontan gekommen, als er bei einer Tagung in Münsterschwarzach im Mai vergangenen Jahres die Dettelbacher Pfarrkirche besucht und das Bild dort entdeckt hatte. Zuvor hatte er sich bereits lange mit dem heiligen Augustinus beschäftigt. Hälbig führte für das Buch auch Gespräche mit Michael Triegel. Der Maler zeigte sich bei der Buchvorstellung beeindruckt ob der Fülle des Materials. „Nicht ein Drittel davon ist bewusst von mir intendiert gewesen“, sagte er dazu und: „Vieles in der Kunst geschieht unterbewusst“. NEUER BLICKWINKEL Kunstreferent Dr. Jürgen Lenssen zeigte sich erfreut, „dass mit dem Titel die Augen neu auf das Bild gelenkt werden“. Zusätzlich zu der InterPfarrer Johannes Hofmann vor der Wallfahrtsfahne . Foto: Peter Pfannes pretation als Heiligendarstellung biete Hälbig „Anstöße für einen Prozess der Öffnung für das Mystische Gottes beim Betrachter“, meinte Lenssen. Zuvor war der Autor in seinem Vortrag auf das Thema des Sehens und der Gottesfurcht als Grundlage der Teilhabe an der Weisheit Gottes eingegangen.
Anna-Lena Herbert