Media vita in morte sumus - Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen" - aus einem gregorianischen Gesang der Mönche im Mittelalter bei ihrem Nachtgebet. In unserer heutigen Zeit scheint dieses Wissen nicht mehr so allgegenwärtig zu sein, wir neigen eher die dazu, den Tod aus unserem Leben zu verdrängen. Wenn er dann kommt- sind die Wunden die er dann hinterlässt meist umso tiefer.
Der November ist ein Monat, der uns immer wieder auf die Tatsache des Todes aufmerksam macht: Allerheilgen, Allerseelen, Totensonntag und Volkstrauertag- sind die Tage die uns damit konfrontieren. So ist es Brauch, die Gräber für Allerheiligen schön zu schmücken und an diesem Feiertag dann auch auf den Friedhof zu gehen.
So auch am gestrigen Tag. Nach einer Andacht in der Pfarrkirche- bei der die Verstorbenen des vergangenen Jahres nochmals beim Namen gerufen wurden- zog die Gemeinde mit Pfarrer Uwe Hartmann zum Friedhof. Zwischenstadion wurde am Kriegerdenkmal gemacht, hier wurde der Gefallen der vergangenen- aber auch der aktuellen Kriege gedacht.
Nach Einführenden Gebeten und Psalm schritt Pfarrer Hartmann mit den Ministranten durch die Reihen der Gräber um diese mit Weihwasser und Weihrauch zu segnen.
In einigen Filialen und Pfarreien die zur Pfarreiengemeinschaft Maria im Sand gehören, gab es in diesem Jahr eine Neuerung: hier wurden die Andacht und der Friedhofsgang von Wortgottesdienstbeauftragten – also Laien- geleitet. In frühchristlichen Zeiten, war ohnehin die Sorge um die Toten die Aufgabe der Gemeinde. Da die Priester heute nicht überall sein können, scheint es logisch sich auf diesen Umstand zu besinnen. Auch deswegen wird Weihbischof Ulrich Boom am Samstag im Dom erstmals Laien als Begräbnisleiter beauftragen.
Liturgisch gesehen müsste der Friedhofsgang eigentlich am heutigen Allerseelentag begannen werden. Allerheiligen ist der Gedenktag der: „verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“. Der Allerseelentag ist dann folgerichtig Gedenktag für die übrigen Seelen…..