Bewegende Trauerfeier zum Abschied von Pfarrer Uwe Hartmann in der Wallfahrtskirche.
Unter dem Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes hatten sich am Dienstag, 16. August, Hunderte von Trauergästen eingefunden, um bei einem feierlichen Requiem Abschied von Pfarrer Uwe Hartmann zu nehmen. Es mussten sogar Stühle vor der Wallfahrtskirche „Maria im Sand“ aufgestellt werden, um allen Gläubigen die Teilnahme an der Totenmesse für den beliebten Seelsorgers zu ermöglichen. Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran feierte das Requiem in Konzelebration mit 34 Priestern, die teilweise auch aus anderen Diözesen angereist waren. Das Requiem wurde von K-TV live ins Internet übertragen.
„Wir trauern alle sehr um Pfarrer Hartmann“ erklärte der Generalvikar in seiner Würdigung. Der „markante Seelsorger“ hinterlasse eine große Lücke. Es falle schwer, von dem so plötzlich verstorbenen 54jährigen Priester Abschied zu nehmen. Er erinnerte an seine Lebensstationen, wobei er die Priesterweihe am 20. Februar 1999 durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele besonders hervorhob.
Von Kahl am Main, wo Hartmann zuvor 17 Jahre als Pfarrer tätig war, kam er nach dem Weggang der Franziskaner 2017 nach Dettelbach. Er hat, so der Generalvikar, diesen nicht leichten Übergang gemeistert und die Wallfahrt mit neuen Ideen für die Zukunft geöffnet. Vorndran: „Sein Herz hat für die Wallfahrt geschlagen. Hier hatte er die geistliche Heimat für seinen priesterlichen Dienst gefunden". Er habe mit vielen Pilger die Messe gefeiert und sie danach beherbergt. „Nun ist Pfarrer Hartmann selbst als Pilger in die ewige Heimat aufgebrochen.“
„Die Verehrung der Gottesmutter lag Uwe sehr am Herzen“, sagte der Paderborner Pfarrer Markus Menke in seiner Predigt, der eng mit dem Verstorbenen eng befreundet war. In der Dettelbacher Wallfahrtskirche habe er sich Maria besonders nah gefühlt. Seine Frömmigkeit und sein Priester-sein seien in der Wallfahrtskirche am deutlichsten „zum Scheinen gekommen“. Menke: „Sich von Maria an die Hand nehmen lassen, sich bei ihr ausweinen, aber auch lachen, vertrauen und sich von ihr zu Jesus führen lassen.“ Und er fuhr fort: „Er wollte Maria ehren, mit schöner Liturgie und viel fränkischer Musik, um Christus zu verehren.“
Als Priester habe er „Neues inszeniert und Altes wieder entdeckt.“ Dabei sei dem Verstorbenen zugute gekommen, dass er gern unter lieben Menschen war. So habe er oft schon eine Stunde vor den Wallfahrtsgottesdiensten die Gläubigen angesprochen und auch danach den Kontakt zu ihnen gesucht. „Nicht komplizierte Theologie, sondern der konkrete Lebensbezug sei „sein Ding“ gewesen. So sind „Erinnerungspunkte an ihn das Fundament für Dankbarkeit, dass wir ihn haben durften“, so Menke.
Barbara Dill, die u.a. für die Pfarreiengemeinschaft Dettelbach sprach, skizzierte Hartmann als „fröhlichen, aufgeschlossenen Menschen“, für den die Dettelbacher Wallfahrtskirche schon während seines Studiums eine wichtige Anlaufstelle gewesen sei. Er habe in seiner Zeit als Pfarrer von Dettelbach neue Gottesdienstformen eingeführt wie den Kino-Gottesdienst in der Coronazeit. Der regelmäßig von K-TV am Samstag Nachmittag übertragene Wallfahrtsgottesdienst habe Dettelbach und der Wallfahrtskirche „zu internationaler Bekanntheit“ verholfen.
Bürgermeister Matthias Bielek erklärte, dem Verstorbenen sei ein gutes Einvernehmen zwischen Gemeinde und Pfarrei wichtig gewesen. Er habe Hartmanns pragmatische Art und seine Offenheit für neue Wege geschätzt. Die Übertragung der Gottesdienste durch K-TV habe Gläubige über dem ganzen Globus erreicht, die „zu seinen Fans geworden“ seien, nicht zuletzt durch seine „lockere, erfrischende Art und Wortwahl.“ Weiter würdigten Stefan Platt, 3. Bürgermeister von Kahl am Main, und Philister-Senior Arnold Eiben von der Studentenverbindung Thuringia Leben und Wirken des verstorbenen Seelsorgers.
Nach dem Gottesdienst zogen die Trauergäste, die Fahnenabordnungen, die Musikkapelle Dettelbach und die anwesenden Priester und Diakone zum Friedhof, wo Pfarrer Uwe Hartmann im Priestergrab beigesetzt wurde.
Text und Bilder: Walter Sauter
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